Kulturhauptstadt – Bürgerbeteiligung ernst gemeint?

Heute Mittag hatten Stadtverwaltung und Bürgerplattform Mitte Anwohner*innen und Engagierte zum Kennenlernen und Gedankenaustausch auf der zukünftigen Kulturhauptstadt-Interventionsfläche an der Vetterstraße in Bernsdorf eingeladen. Die Bewerbung aus den Reihen des soziokulturellen Zentrums Subotnik hatte sich gegen drei andere Flächen im Zentrum durchgesetzt, mit dem Ziel einen großen multifuntional nutzbaren Freiraum mit einer Freilichtbühne im Zentrum zu schaffen, die sich als Kunstwerk aus verschiedenen und veränderlichen Modulen zusammensetzt.

Doch das was aus Sicht der Verwaltung von den vielen kreativen Ideen übrigbleibt, trieb heute vielen Beteiligten eine große Unzufriedenheit ins Gesicht. Nicht nur, dass die Veranstaltung völlig konzeptionslos und nicht sonderlich bürgernah und transparent verlief. Übrig bleibt ein durchplanter Park mit kleinen Podesten, die auch zu Veranstaltungen genutzt werden könnten, der allerdings insgesamt den Freiraum des soziokulturellen Zentrums Subbotnik nicht erweitert und ihn somit noch intergenerationeller und vielfältiger nutzbar macht, sondern im Endeffekt eher beschneidet.

Wieder einmal zeigt sich, wie wenig das Planungsdenken der Verwaltung mit der so oft geforderten Kreativität und Beteiligung der Chemnitzer*innen, die erst zum Kulturhauptstadttitel geführt haben, zusammenpasst bzw. wie sehr Beteiligung am Ende wertgeschätzt und ernstgenommen wird. Beteiligung ist eben nicht für die Verwaltung da, sondern vielmehr sollte die Verwaltung als Umsetzungs- und Ermöglichungsstruktur den Menschen dienen. Hier muss dringend ein Kurswechsel hin zu echten Dialog und Umsetzung des Siegerentwurfes erfolgen.