5. März in Chemnitz Gedenken um zu mahnen: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!

Am 5. März 1945 kehrte der Krieg, der seit 1939 von deutschen Boden, auch von Chemnitz aus, in die Welt getragen wurde, an seinen Ausgangspunkt zurück. Nachdem die faschistische Wehrmacht in dessen Anfangsphase Städte wie Warschau, Rotterdam und Coventry in Schutt und Asche gelegt hatte, bombardierten ab 1943 die Alliierten großflächig deutsche Städte, so auch Chemnitz als industrielles Zentrum, Garnisonsstadt und Verkehrsknotenpunkt.
Etwa 2000 Chemnitzer:innen ließen bei dem größten dieser Angriffe in der Nacht zum 6. März 1945 ihr Leben, in einem Krieg, der von Anfang an verbrecherisch war, den aber die Deutschen nicht aus eigener Kraft und Willen zu beenden vermochten, indem sie sich des NS-Regimes selbst entledigt hätten.

Welcher Art dieses Régime war, verdeutlicht auch folgendes Geschehen:

In der Nacht des 5. März wurde auch das Gefängnis auf dem Kaßberg schwer getroffen, in dem u.a. Gegner der Nazis einsaßen. Etlichen Gefangenen gelang dabei die Flucht, einige jedoch verhandelten mit ihren Kerkermeistern, dass sie sich für Aufräumarbeiten nach Hause begeben dürften, nach Abschluss derselben versprachen sie ins Gefängnis zurückzukehren. Die Nazi-Schergen versprachen ihnen dafür Straffreiheit. Jenen, die diesem Versprechen Glauben schenkten, bezahlten dafür mit dem Leben. Am 27. März 1945 ermordeten die Nazis am Chemnitzer Hutholz sieben dieser gefangenen Antifaschisten, darunter auch solche, die freiwillig in ihren Kerker zurückgekehrt waren.

Der 5. März ist also nicht nur ein Tag, an dem wir uns der Zerstörung unserer Stadt erinnern und für den Frieden eintreten sollten. Es muss auch ein Tag sein, an dem wir daran gedenken, wie es dazu überhaupt kommen konnte. Trauer und der unbedingte Wille zum Friede muss dabei in einer Reihe mit der Einsicht stehen, dass der deutsche Faschismus die Ursache für dieses Leid war und dass sich so etwas niemals wiederholen darf.